14.September
14.09.2006 "Nachtcafé"
Das Thema beim SWR Nachtcafé lautet diesmal „Im Rampenlicht“. In der Ankündigung heißt es, die vielen Casting-Shows im Fernsehen erwecken den Eindruck, dass es immer mehr Menschen ins Rampenlicht zieht. Warum das so ist, obwohl das Leben als „öffentliche Person“ auch viele Schattenseiten hat, das möchte Gastgeber Wieland Backes mit seinen Talkgästen erörtern.
Geladen sind: Harald Schmidt (zurzeit Deutschlands erfolgreichster Entertainer), Helen Schneider (Sängerin), Utz Claassen (Vorstandsvorsitzender des Stromkonzerns EnBW) Jo Groebel (Medienexperte), Cornelia Froboess (Schauspielerin und Ex-Kinderstar), Dominik Müller (zehnjährige Neuentdeckung der Volksmusikszene) und Daniel
Aufgezeichnet wird die Sendung im Schloss Favorite in Ludwigsburg.
Daniel wird mit den Worten vorgestellt, er sei durch die erste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ praktisch über Nacht berühmt und einer der bekanntesten Deutschen überhaupt geworden. Heute müsste er sich jedoch fragen, ob er mit seinen 21 Jahren vielleicht den aufregendsten Teil seines Lebens schon hinter sich hat. Folgerichtig fragt Gastgeber Backes Daniel auch als erstes, wie man das alles unbeschadet überstehen kann. Für Daniel war es immer ein Traum, auf der Bühne zu stehen und ihm hat die Teilnahme bei DSDS sehr viel Spaß gemacht. Er wollte einfach etwas erleben und hatte sich deshalb beworben.
War der plötzliche Ruhm wirklich nur positiv oder gab es nicht auch Schattenseiten, möchte Backes wissen. Daniel sieht sich selbst als stabilen Menschen, der auch die negativen Begleiterscheinungen aushält. Er bestätigt, viele Gegner gehabt zu haben und musste sehr viel Kritik einstecken, aber das hat ihn stark gemacht.
Jo Groebel wird nach den Vorzügen des Berühmtseins gefragt und nennt als ersten Punkt die guten Verdienstmöglichkeiten, die in „unserer ökonomisch geführten Gesellschaft sehr wichtig“ sind. Des Weiteren kommt man leichter in Kontakt in anderen Menschen und verfügt auch über ein gewisses Maß an Macht.
Harald Schmidt glaubt, dass Begabung alleine nicht ausreicht, um im Showbiz Karriere zu machen. Fast noch wichtiger sind Disziplin, Beharrlichkeit und der Glaube an sich selbst. Darüber hinaus muss man auch in der Lage sein, Chancen zu ergreifen, wenn sie sich bieten und darf nicht zimperlich sein. Eine gute Portion Egoismus und Narzissmus sind Voraussetzungen, wenn man auf der Bühne stehen will.
Utz Claassen stimmt Harald Schmidt zu. Physische wie psychische Belastbarkeit, die Fähigkeit, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, Ehrgeiz und Freude an dem, was man macht, hält er für sehr wichtig.
Wieland Backes spricht Daniel nun darauf an, dass dieser in einer Ausgabe der Zeitschrift STERN unter der Rubrik „Was macht eigentlich....?“ aufgeführt war. Wie geht Daniel damit um, zu jenen gezählt zu werden, die fast in Vergessenheit geraten sind, obwohl er einmal zu den bekanntesten Deutschen gehörte? Daniel antwortet ehrlich, dies sei nicht leicht für ihn gewesen. „Ein Künstler verfällt in solchen Momenten auch in Depressionen, und du denkst, was habe ich jetzt falsch gemacht.“ Er glaubt, ein Grund seines Erfolges bei DSDS war, dass er mit 17 Jahren jugendlichen Charme ausstrahlte, der nun aber verflogen sei. Deshalb musste er etwas Neues finden. Er hat sein seelisches Tief in seinen Liedern verarbeitet und wieder einen Plattenvertrag erhalten, deshalb schaut er nun sehr positiv in die Zukunft. Ihm gefällt aber auch seine polarisierende Position: „Also, für mich ist es so, dass es Spaß macht, im Fernsehen zu kommen und die Leute sagen 'Ach, der! Der geht mir gerade noch ab. Heute hatte ich schon so einen Scheißtag, jetzt sehe ich auch noch den Herrn Küblböck!' "
Warum hat sich Daniel bei DSDS beworben und was glaubt er, warum er so einen großen Erfolg hatte? Er wollte zeigen, dass man es auch dann im Showbiz zu etwas bringen kann, wenn man nicht dem typischen Schema eines Popstars entspricht.
Hält Daniel sich für begabt? Er glaubt, dass in jedem Menschen Begabung steckt also auch in ihm. Außerdem arbeitet er hart an sich. Er möchte sich vielseitig ausprobieren, zum Beispiel zurzeit im Jazz-Bereich. Er will sich auch nicht nur auf Musik beschränken, sondern darüber hinaus Spaß vermitteln: „Es gibt sehr viele Künstler in Deutschland, die sitzen auf der Couch und erzählen, wie schwer sie es gehabt haben, nach oben zu kommen. Das ist auch eine tolle Geschichte, aber ich möchte auch so ein bisschen die Leichtigkeit rüberbringen, weil ich denke, dass die Menschen oft schwere Themen vorgekaut bekommen in den Nachrichten, und ich möchte ihnen ein bisschen das Gefühl geben, es gibt auch noch was anderes im Leben.“
Daniels Auftritt bei der Sendung „Jahrhundert-Hit“ mit dem Rolling-Stones-Song „Satisfaction“ wird eingespielt. Harald Schmidt erklärt, er wäre immer froh gewesen, Daniel bei DSDS zu sehen, weil er nicht „so eine sprechende Barbiepuppe“ war. Daniel war ein Markenzeichen. Zudem gäbe es ja den Begriff des „Hassfernsehens“ – 30% der Zuschauer sehen eine Sendung, weil sie die Sendung oder den Moderator hassen, im Idealfall beide. An Daniel gewandt meint er noch, er hoffe, dass die DSDS-Kandidaten auch ordentlich Geld für ihre Teilnahme bekommen haben, denn Dieter Bohlen und RTL hätten sich mit Sicherheit die Taschen voll gestopft.
Backes gibt zu Bedenken, dass Daniel irgendwann „nur noch merkwürdige Schlagzeilen produziert“ hätte. Er erwähnt den legendären Unfall mit dem Gurkenlaster oder die Teilnahme am Dschungelcamp. Daniel bekennt, vieles auch gemacht zu haben, um in die Schlagzeilen zu kommen. Es sei sogar so, dass die Medien anrufen und fragen, wann mal wieder ein Skandälchen kommt. Nach seiner Erfahrung nehmen viele Menschen den schweren Unfall mit sehr viel Humor. Er empfindet das als gut, denn eigentlich war es ja keine lustige Angelegenheit und hat ihm auch viel geschadet.
Aber haben diese Schlagzeilen Daniel nicht vom Künstlerischen entfernt? Daniel sieht das nicht so: „Also, wenn ich mir jetzt viele Künstler so angucke, was die schon alles gemacht haben...“ Dafür erhält er Zustimmung von Harald Schmidt.
Die Sprache kommt auf Daniels Buch „Ich lebe meine Töne“. Daniel berichtet, dieses Buch gemeinsam mit der Journalistin Julia Boenisch geschrieben zu haben. Er würde auch nie sagen, es sei ein Fehler gewesen, weil es für die damalige Zeit gut gepasst und ihm viel Spaß gebracht hat.
Backes hakt nach, sind Memoiren doch normalerweise ein Rückblick auf ein langes Leben. Somit könnte Daniels Buch den Eindruck vermitteln, der aufregendste Teil seines Lebens wäre womöglich schon vorbei. Wenn es so wäre, wie würde Daniel damit umgehen? Er erklärt ein Mensch zu sein, der in der Zukunft lebt. Er hat eine eigene Firma gegründet, denkt sich ständig etwas Neues aus und hängt nicht einer Sache nach. In der Anonymität zu versinken, das gibt es für Daniel nicht. Wenn man an sich glaubt, geht es immer irgendwie weiter. Man muss nicht ständig ganz oben stehen. Sein großes Plus sieht Daniel in seinem Wiedererkennungswert und erzählt von einer Begebenheit während eines Ägyptenurlaubs. Dort hatte er an einem Kamelritt teilgenommen, dick vermummt in einen Umhang. Aber kaum hatte er etwas gesagt, wurde er erkannt. Ihn hat das gefreut und mehr Popularität braucht er nicht.
Auch das Internet ist in Daniels Augen ein wichtiges Medium für den Bekanntheitsgrad. Viele Promi-News sind vor allem dort zu lesen und weniger in den Zeitungen. Er freut sich aber auch sehr darüber, dass selbst überregionale Zeitungen wie zum Beispiel „Die Süddeutsche“ über seine Konzerte berichten und er nicht nur Thema des Boulevards ist.
Zitat:„Es war für mich auch eine sehr tolle Zeit, natürlich war es auch eine anstrengende Zeit, aber auch eine sehr tolle Zeit.“ (Daniel über seine Zeit bei DSDS)
Quelle: Chronik 2006
zum Video: "Nachtcafé"
zum Protokoll: SWR - Daniel im "Nachtcafé"
14.09.2012 MDR "Riverboat"
Ein prominenter Fan, eine „Ziehhar-mundharmonika“ und kaputte Teller in Leipzig – „Riverboat“
Als ich gelesen habe, dass Daniel in einer der nächsten Ausgaben des „Riverboat“ zu Gast sein würde, habe ich sofort beim MDR nach Tickets gefragt. Nur 90 Minuten Zugfahrt zu Daniel und das, dank Studentenausweis, kostenlos – das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Leider waren aber bereits alle Karten verkauft, weshalb ich stattdessen mit einem spannenden TV-Abend gerechnet hatte. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich nur zwei Tage vorher erfahren habe, dass es wieder Tickets gibt. Also machte ich mich auf den Weg nach Leipzig und dort zu den MDR-Studios.
Ein Platzanweiser brachte jeden Zuschauer zu einem Platz. Ich hatte das Glück, in der ersten Reihe sitzen zu dürfen und hatte eine gute Sicht auf Daniel. Leider standen sehr oft Kameraleute direkt vor mir, weswegen ich mir einiges nur auf dem Bildschirm anschauen konnte, aber bei einer Aufzeichnung muss man ja damit rechnen. Nach ein paar kurzen Worten von Jan Hofer ging die Sendung auch schon los. Nach Talks mit dem Moderator Peter Imhof, Schauspieler Erol Sander und einer Band aus Thüringen war dann auch Daniel an der Reihe.
Zuvor hatte Peter Imhof bereits versucht, Daniel in seine kleine Jonglier-Vorführung einzubinden, was mit zwei zerbrochenen Tellern endete. Zu Beginn von Daniels Talk-Part wurde zuerst ein Einspieler mit alten sowie neuen Bildern gezeigt. Gefreut habe ich mich dabei über den Ausschnitt von "El Tiempo" und habe währenddessen das Publikum beobachtet, das durchweg positiv und erstaunt reagierte.
Moderatorin Ruth Moschner und Daniel redeten dann über die Bilder und Daniels Entwicklung in den vergangenen Jahren, wobei auch Daniels angeblich nachlassendes Haarwachstum thematisiert wurde. Dann ging es um die damalige DSDS-Zeit und wie es für Daniel war, sich selbst auf dem Cover des Sterns zu entdecken. Die Zuschauer konnten ebenso erfahren, dass es u.a. Daniels telefonischer Hartnäckigkeit zu verdanken war, dass er in die Castingshow eingeladen wurde...
weiterlesen in der "Im Endeffekt" 25
zum Video: "Riverboat"
Protokoll: MDR "Riverboat"
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