Startseite | Gedanken-Worte-Erinnerungen | Daniel in der Löwengrube | DW-Homepages | Daniel-Foren | Danksagung | Datenschutz | Impressum   

Danielwelt Archiv

Übersicht Heute vor... Konzerterinnerungen "Kultiges" "Daniels Welt" Fanart Weihnachtszeit Gesichter einer Karriere
Konzerte und Events
Ein Bayer auf Reisen: 2003 Kreuzfahrt auf der AIDA 2003 "Fuerteventura" 2003 Thailandtour 2003 Ägypten 2006 Italien 2007 Mexico 2009 Hongkong 2010 Camping am Titisee 2010 Indien 2011 Barcelona 2012 Spanienrundreise 2012 Camping in Holland 2012 Avignon 2012 Barcelona 2013 New York 2013 Südstaaten USA 2016 Island 2016 Donaukreuzfahrt 2017 Abu Dhabi - Dubai 2018 "Crazy Bus" Tour
Kurztrips

2012 Camping in Holland

Camping ist nichts für Weicheier!

Am 11. Juli 2012 ist Folgendes in Daniels Blog zu lesen:

Liebe Fans,
ein langes Wochenende lag vor mir. Meine Freunde hatten keine Pläne, ich auch nicht, also beschlossen wir ganz spontan, ein paar Tage am Meer zu campen.
Auf nach Holland!
Wir konnten uns ein Steilwandzelt ausborgen mit solchen Schlafkabinen zum Einhängen, das schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte, aber wasserdicht sein sollte. Immerhin. ;-)
Es war ein bisschen problematisch, das ganze Gepäck zu verstauen: Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Kocher, Grill, Lieblingskissen, Taschen über Taschen und beschlossen, mit 2 Autos zu fahren. Nach langem Hin und Her brummte unser Konvoi dann doch auf der Autobahn unter blauem Wolkenschiffhimmel Richtung Küste.
Unser Ziel war ein kleines Städtchen in der Provinz Zeeland, wo’s so viele Inseln und Halbinseln hat. Bevor wir den Campingplatz ansteuerten wollten wir noch fürs Abendessen und Frühstück einkaufen. Wir beschlossen Arbeitsteilung. Die Beifahrer gingen einkaufen, die Fahrer Kaffee trinken. ;-)
Der Campingplatz lag am Rand der Dünen und weil wir alle viel Erfahrung mit dem Aufbau von Steilwandzelten hatten, gab es zahlreiche Diskussionen und Gefummel, aber schließlich stand das Ding. In der Mitte war der Eingang, zur linken und rechten Seite konnten wir die Schlafbutzen einhängen. Draußen richteten wir einen schönen Grillplatz her, aber jetzt hatten wir alle Lust auf Bewegung und machten uns mit dem Frisbee auf den Weg zum Strand durch den breiten Dünengürtel. Das Frisbeespielen klappte nicht so gut, weil Wind aufgekommen war und der hatte auch dicke Wolken mitgebracht. Als uns erste dicke Tropfen trafen verfielen wir in leichtes Joggingtempo und flohen Richtung Zeltplatz.
Als wir die schützende Plane erreichten waren wir schon ziemlich durchgeweicht. Wie gesagt: breiter Dünengürtel. Wir wechselten schnell unsere Klamotten und ließen uns zum Abendessen nieder. Das Grillen fiel förmlich ins Wasser und etwas Heißes zum Trinken auch.
Wir sichteten die Einkäufe. Es gab Landestypisches. Weißbrot, Käse, Schokostreusel, Pindakaas, der so schön an den Zähnen kleben bleibt, und ein paar Äpfel. Zum Trinken hatten wir Milch, ein paar Flaschen Bier und Genever. Den mag ich ja überhaupt nicht. Einen „Cocktail“ aus Milch mit Genever wollte ich auch nicht probieren. Also gut: Käsebrot mit Milch zum Abendessen und danach vielleicht ein Bier.
Draußen hatte es sich richtig eingeregnet. Es windete immer heftiger und vom Zeltrand arbeite sich ein kleines Rinnsal auf dem schönen Naturboden in die Mitte vor, wo es sich allmählich ausbreitete. Wir zogen uns zurück in die Schlafabteile und beobachteten von dort das Anwachsen unseres Zeltsees. Die Lampe, die wir in die Zeltspitze gehängt hatten schaukelte leicht und bei jedem Windstoß kräuselte sich das Wasser auf der Oberfläche. Sah irgendwie hübsch aus. :-)
Wir hätten mit Papierbooten eine Seeschlacht nachstellen können, entschieden uns aber für das Geschichtenerzählspiel, wo jeder einen Satz sagen muss und die beiden Anfangsworte des folgenden. Die Geschichten waren völlig abstrus und es tauchten die merkwürdigsten Gestalten darin auf. Danach stellten wir Songtitel pantomimisch nach, wobei wir sehr vorsichtig sein mussten, um nicht in den See zu fallen. Unser Gelächter übertönte oft das Sturmgegrolle da draußen.
Vor dem Schlafen kämpften wir uns alle noch durch die Naturgewalten für eine heiße Dusche.
Dann rollte sich jeder in seinen Schlafsack. Die Regentropfen prasselten so laut gegen das Zelt dass ich dachte, ich mach kein Auge zu. Außerdem roch es muffig nach unseren nassen Klamotten. Ich hatte so kalte Füße, suchte im Dunkeln nach Socken, fand aber keine. Als ich langsam am Einschlafen war, begann die Lokomotive neben mir damit, einen Berg zu erklimmen. Sie schnaufte und pfiff und ich suchte weiter nach Schlaf. Schließlich hatte die Lok die Steigung geschafft und ich hörte nur noch normale Atemgeräusche und bald gar nichts mehr…
Am Morgen hatte das Regentrommeln aufgehört. Schnell am schlammigen Seeufer entlang gehangelt zum Ausgang. Der Reißverschluss klemmte, mir schlug feuchtes Tuch ins Gesicht und dann Ahhhh – blauer Himmel mit ein paar Wolken und Sonnenschein!
Wir räumten später das Zelt ratzekahl leer und versuchten, das Zeug in Sonne und Wind zu trocknen. Irgendwie war alles nass. Vom Zeltboden lösten wir die Heringe und hieften das ganze Ding über unseren See an einen Ort, der uns seesicher schien. Zum Frühstück gab es heißen Kaffee!!!, Grillwürste und das feuchte Weißbrot rösteten wir auch auf dem Grill.
Ja, ich finde so einen Campingurlaub doch immer wieder erfrischend. :-) Man bleibt flexibel und spontan. Ein heiteres Gemüt und ein strapazierfähiger Magen sind auch gute Voraussetzungen, dass man ihn heil übersteht. Ich könnte auch noch von einer Ameiseninvasion in südlichen Ländern oder Überleben bei Schneesturm erzählen, aber das sind wieder ganz andere Geschichten.
Was habt Ihr denn schon so beim Campen erlebt? ;-)
Euer Daniel Küblböck