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18.10.08 Berlin, Columbia-Club

18.10.2008 - „Jazz meets Blues...“ Konzert, Berlin

Im Oktober begrüßt Daniel uns in der Hauptstadt. Auf der Bühne hat er sein Publikum, wie auch seine Band, schnell im Griff, spannt seine Sängerinnen für diverse Tanzeinlagen ein und animiert die Zuschauer zum Mittanzen. Gesanglich überzeugt er ebenfalls, Jazz und Blues geben ein wunderbares Paar ab.
Daniel spricht sein AIDS-Prpjekt an und berichtet stolz, dass schon über 20.000 Euro zusammen gekommen sind. Wie schon gewohnt findet er aber nicht nur Platz für die ernsten Themen und so sorgt er sich beispielsweise um den Fuchs der einer Zuschauerin um dem Hals liegt, grübelt über die korrekte Aussprache des „Interpreteten“ und verkündet, dass er eine Strumpfhose drunter trage.
Daniel beendet das Konzert wieder einmal mit „My Way“ bei dem er sich überzeugt auf die Brust klopft.

Zitat (kurz bevor Daniel die Zuschauer mit Wasser nass spritzt): „Oh, nicht dass jetzt der Fuchs kaputt geht...“

Quelle:
Chronik 2008

Konzertmitschnitt erhältlich unter: mailto:dr.heike.seitz@t-online.de

Songliste

Here comes the sun
Thousand times
I got a woman
My lucky star
In the morning
I know where I've been
YDMC
Rehab
I shall be released (Bob Dylan)

Pause
What a night like this
Me and Mr. Jones
Like a woman
Sex on the rocks
Drown in my own tears
Good Lover
In the middle of the night
Night time is the right time
he future lies within our hands

Zugabe: Unchain my heart, Proud Mary

Bericht von Bettina

Ich werde dises Mal keinen großen Bericht schreiben, weil ich mich wieder voll um mein RL und das nächste Seminar kümmern muss/möchte....aber ein bisschen was unsortiertes..... Hand auf
Mein Ding ist das Jazzprogramm nicht, ich würde mir sowas niemals von jemand anderem anschaun, aber Daniel ist Daniel Herz und darum hab ich den Abend trotzdem genossen.
Mir war es oft etwas "zuviel" "zu dicke", weiss nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll.....aber in das Zuviel und für mich zu dick Inszenierte, platzte dann Daniel mit seiner unbekümmerten Küblböckschnauze rein Engel 1 und sprach vom Interpreteten, und dann hä?huch Schock auweia wie heisst das nochmal: Interpretet?nachdenk ähm, also ja, der Sänger halt. rofl oder nutzte den Mikroständer der einen Sängerin als Tabledance-Stange, um dann auf den Hintern zu plumpsen.... rofl , beendete einen song mit einem Pling! rofl auweia auf Dennis Tasten oder kündigte an, er habe eine Strumpfhose drunterstaun nachdenk häääää?Was war das für eine Info, bitte?Ich musste schallend lachen, wie kann man auf sowas kommen? Warum sagt er das? Diese kleinen spontanen "Ausfälle" , in denen ich sehr stark den natürlichen, frischen und für mich so charismatischen DanielHerz spüre, entschädigten mich für das für mich persönlich zu gewollt Vornehme, Große, Dicke, Pompöse.... So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich total auf die Momente abgefahren bin, in denen Daniel pur zu hören war. Die Sängerinnen haben mich zB sehr gestört, wahrscheinlich habe ich eine Schwingungsebene, wo ich Alex Stimme nicht ertrage, sie mag gut singen, aber ihre Frequenz ist nicht meine und ich war öfter in Versuchung, mir die Ohren zuzuhalten auweia rot bin , wenn sie einsetzte, habs aus Höflichkeit nicht getan rot bin aber das hat mir manchen Schwebezustand versemmelt. Ich war total erleichtert, als Daniel die beiden bei irgendeinem Lied gegen Ende hin ausbremste und zum Schweigen verdammte Engel 1 um dann ganz und gar tief drin und genussvoll- kraftvoll ganz ALLEINE zu singen niederwerfen niederwerfen niederwerfen schmelz Herz niederwerfen der größte So hab ich kein besonderes Lieblingslied, sondern diese Stellen haben mich berührt: Daniel alleine, innig, versunken -tief und herzvoll oder kraftvoll-fetzig, rockig mitreissend, aber immer pur und nur erHerz ....zu laute oder für mich empfundene aufdringliche Begleitung oder diese Frauenstimmen haben für mich Intensität und Berührtsein genommen, anstatt unterstützend zu wirken.
Der Schluss war geil schmelz Zunge raus niederwerfen Unchain my heart mag ich sehr von ihm, hat Spass gemacht, zu tanzen dazu, ich blieb einfach bei dem Lichttypen stehn. Ich sah dadurch auch, dass er auf seinem Plan als Zugabe nur Unchain my heart und dann Born in Bavaria hatte, was ich gar nicht so gern hören wollte danach. Um so mehr hats mich gefreut, wie Daniel einfach ähnlich empfunden haben muss und Born in Bavaria strich und Proud Mary anstimmte....zum Erstaunen des Lichttypens Engel 1 :-D und dann, auch ungeplant, My Way schmelz Herzregen schmelz Herzregen schmelz wundervollHerz Die beiden Damen schweigend und still am Rand auf ihren Höckerchen cool , wo sie für mich mehr hinpassten, als alles andere und Daniel auch da, wo ich ihn am liebsten sehe und höre: mitten auf seiner Bühne , im Scheinwerferkegel, sanft begleitet durch die Band, die nach seiner Pfeife tanzt und voller Inbrunst singend so dermassen den Raum füllend bis in jeden kleinsten Winkel hineinschmelz *wind* Ohnmacht , dass da kein Platz, Raum oder Tönchen mehr bleibt für irgendjemand anderen.....für mich jedenfalls nicht. Engel 1
Allerdings spüre ich derzeit eine unbändige Freude bei ihm, sich so zu inszenieren, mit den beiden Frauen eine kleine Choreografie vorzuführen, sich mit Songs von Jazz-Größen auszuprobieren, das es so, wie es jetzt grad ist, für ihn wohl stimmig und wohltuend ist. Er wirkt sehr gelöst und leicht UND überzeugt von dem, was er tut.
Ich bin, ehrlich gesagt, schon jetzt sehr gespannt, mit was er Bussi uns als nächstes überraschen wird. :-)
Wünsche Euch noch Schönes Hachen, Plöppen oder schwelgen :-D und nen schönen Sonntag

Bericht von Sabst

Erst einmal liebe Grüße von meinen Eltern an alle, die sie gestern Abend kennen gelernt haben. Der Abend hat ihnen sehr gut gefallen und sie fanden das Konzert prima. Sie verstehen jetzt, warum ich immer wieder sage, dass man Daniel wirklich mal JETZT aktuell live erlebt haben muss um einschätzen zu können, was er drauf hat.
Seinen Gesang fanden sie sehr gut. Mein Vater mosert jetzt auch nicht mehr rum, dass Daniel im Moment englisch singt ;-) Das gehört zu den Liedern und der Interpretation nun mal dazu. Die einzigen Dinge, die ihrer Meinung nach zu verbessern wären (beide sehen immer erstmal das, was zu verbessern ist): lt. meinem Vater war die Aussteuerung des Tons nicht optimal - den Schlagzeuger fand er zu laut im Vergleich zu Daniels Gesang. Daniels Gesang sollte im Vordergrund stehen und die Musik sich auch in der Lautstärke ihm unterordnen, meinte er. Und meine Mutter hat von dem zweiten Wasserschwall das meiste abbekommen rofl sie ertrinkt sonst immer schon halb, wenn sie einen Wassertropfen nur sieht ;-) Engel 1
Sie waren jedenfalls beide begeistert von der Stimmung und vom Programm. (Wer sich wundert, dass sie nie aufgestanden sind zwischendurch - mein Vater ist 78 und kann gesundheitlich nicht so wie er gerne will. Meine Mutter ebenfalls nicht… Deswegen war jetzt die Gelegenheit, dass sie das mal miterleben konnten was mich so fesselt, weil’s Stühle gab)
Mir selbst hat das Konzert wieder super gefallen. Die Stimmung steigerte sich nach den ersten zwei drei Liedern noch, fand ich. Witzig fand ich den Mann (das war ein Mann, erinnerte mich etwas an die Männer in den vorderen Reihen von Boxveranstaltungen) mit dem Fuchskragen vorn und die rothaarige Frau neben ihm. Sie flippte richtig aus beim Konzert und tanzte richtig mit vorn. Beiden, hatte ich den Eindruck, hat es auch sehr gefallen - wer immer sie auch waren…
Der Taxifahrer bei der Hinfahrt war niedlich cool Er war richtig interessiert und begeistert, als er hörte zu wem wir fahren. Wenn er nicht noch Schicht gehabt hätte, wäre er glatt mit rein gekommen zum Konzert :-)
Das nächste war, dass eine Fanfreundin eine Begleitung dabei hatte, die eine Bekannte ist von einem Kollegen aus meiner Abteilung. Berlin ist manchmal echt ein Dorf :-D Der Kollege kann zwar Daniel überhaupt nicht leiden - kennt ihn auch nur von vor 6 Jahren und ist bisher nicht offen sich mal aktuelles anzuhören - auf sein Gesicht am Montag bin ich aber wirklich gespannt, wenn ich ihm Grüße von seiner Bekannten ausrichte *pfeif* Zunge raus
Irre fand ich Daniels Tanzeinlage bei „Sex on the Rocks“. Daniel hat sich z. T. so über den Hocker gelegt, dass ich Angst hatte jeden Augenblick verliert er den Halt. Das Bein total nach oben gestreckt, nach hinten rüber gebeugt schon fast zur Brücke. Dabei noch die beiden Damen, die ihn angetanzt haben und z. T. gehalten. Und dabei noch fehlerfrei und locker gesungen. Respekt!
Das letzte Lied vor der Pause (I shall be released), unplugged, nur mit Gitarre und Cajon, fand ich gestern auch richtig gut. Das hatte mir bei der Premiere in Mainz ja nicht so ganz gefallen.
Auch gut fand ich, dass Daniel sein Projekt angesprochen hat. Er sagte, dass schon über 20.000 EUR gesammelt sind. Daniel überlegte auch, ob das jetzt mehr sind als damals für Sri Lanka.
Zum Schluss das „My Way“ war wieder sooooo phantastisch! Soooo intensiv. Er hat sich bei „I dit it my way“ auch so auf das Brustbein getippt, so sehr: Ich sag euch doch! Ich gehe MEINEN Weg! Ich hatte mir sooo gewünscht, dass er zum Abschluss wieder „My Way“ singt. Ohne das Lied zum Schluss ist ein Konzert nicht wirklich zu ende, finde ich…
Hab irgendwie wieder mal Amnesie … mir werden wieder Einzelheiten später Stückchenweise einfallen. Im Moment bin ich noch total durch den Wind und müde.
Ich war auch erst ziemlich spät im Bett. Die ASP hat mir diesmal gut gefallen. Durch das Taxi, mit dem meine Eltern dann weiter nach Hause gefahren sind, war ich ja auch sehr zeitig am Golgatha.
Die Musikauswahl vom DJ hat mir gut gefallen. Nur das Essen fand ich für den Preis nicht so aufregend…
Danke an die Organisatoren Kira und Reisefee.

Bericht von Peter Pan

Hallo lieber Daniel,
es ist Sonntag, der 19. Oktober und ich befinde mich gerade noch auf der Heimfahrt von Deinem Berlinkonzert zu mir nach Hause. Jetzt habe ich also zum ersten Mal Dein neues Programm "Jazz meets Blues - Wenn 2 sich verlieben" miterleben dürfen und was soll ich sagen? Mir hat es absolut gut gefallen. Mit diesem Programm triffst Du voll und ganz meinen Geschmack. Es kommt so elegant und verspielt daher und eine gehörige Portion Glamour ist ebenfalls dabei. Wenn ich ehrlich bin, mag ich Dein "Jazz meets Blues" noch mehr als das Country. Ich bin jemand, der eine stilvolle Atmosphäre sehr liebt und Du beweist auf Deiner neuen Tour jede Menge Stil. Das Konzert in Berlin ist für mich buchstäblich wie im Flug vergangen und dieser Flug war atemberaubend. Du hast mich auf eine Wunderbare Reise mitgenommen, auf eine Reise der Emotionen und der Träume. Die Lieder sind so schwungvoll und voller Kraft. Deine Stimme setzt Du so facettenreich wie selten zuvor ein. Du hast mich gestern von Anfang bis Ende mitgerissen. Irgendwie hast Du mit Deinem Gesang tief in mir etwas geweckt, von dem ich glaubte, es längst verloren zu haben: Die Fähigkeit, sich verlieben zu können! Die Songs der "Jazz meets Blues Tour" beinhalten Romantik und heisse Leidenschaft, sie sind verführerisch und lösen ein Prickeln auf der Haut aus. Es war, als würde die Luft im Konzertsaal vor Spannung und Energie regelrecht knistern. Du beleuchtest die Liebe diesmal weniger von der tragischen, traurigen Seite, sondern beziehst Dich mehr auf das Hier und Jetzt, auf die Gegenwartsliebe. In den Sings wird nicht Vergangenem hinterhergetrauert, Du feierst die Liebe und das Verliebtsein an sich. Als jemand, der frisch verliebt ist, sieht man die Welt mit vollkommen anderen Augen, man fühlt sich dann oft so, als könne man das Unmögliche plötzlich wahr machen und im Handumdrehen Berge versetzen. Das ist unglaublich... "Jazz meets Blues - Wenn 2 sich verlieben" ist in meinen Augen ein gewaltiges, prunkvolles Fest der Liebe. Du lädst mich als Konzertbesucher zu diesem schönen Fest ein und zeigst mir, wie toll es sein kann zu lieben. Es passt hervorragend, dass es vorrangig positive, lebensbejahende Lieder sind, die Du auf dieser Tour zum Besten gibst. Es geht ja um den Schritt nach vorn und um eine offene Herzenstür zur Zärtlichkeit. Mein Herz ist auch endlich wieder restlos geöffnet für die Liebe, das konnte ich gestern Abend in Berlin deutlich spüren. Deine Lieder haben mich sanft gestreichelt und sie haben meine wohl größte Sehnsucht freigelassen, sie Sehnsucht danach, ins Leben hinauszugehen und sich dann schließlich unsterblich in jemanden zu verlieben. Nie hätte ich gedacht, dass Dein Berlinkonzert eine derar einschneidende Phase in meinem kleinen Leben markieren wird, einen Wendepunkt, der mich aus der Dunkelheit und Enttäuschung ins Licht und in die reine Freude führt. Ach Daniel, ich bin wahnsinnig glücklich! Deine Lieder und, was besonders rührend ist, ein Teil Deiner lieben Fans, haben mir gestern etwas klargemacht: Ich muss mir nicht ständig alles erst hundertfach überlegen, im Gegenteil, es kann viel befreiender und lohnenswerter sein, wenn ich mich einfach völlig fallen lasse, ohne großartig darüber nachzudenken, was das für Folgen haben könnte. Ich möchte es geschehen lassen, ohne Angst zu haben. Ich will anfangen zu leben. Deine Songs, sie haben mich getragen und umarmt, den ganzen Abend lang und sogar noch bis darüber hinaus. Vielen Dank. Du bist ein typischer, hundertprozentiger Künstler, ein Suchender, der sich selbst immer wieder neu entfindet. Das aktuelle Konzertprogramm präsentiert Dich als Liebenden, der mit dem Herzen sieht und innerlich dazu bereit ist, Neuland zu entdecken. Dein derzeitiges Liebesglück steht Dir förmlich ins Gesicht geschrieben. Du strahlst richtig. Genieße Deine Liebe und bewahre sie Dir. Ich wünsche Dir dafür alles Gute, auch für den weiteren Tourneeverlauf.

Bericht von Cora

Wenn zwei sich verlieben...
Ich liebe Berlin! schmelz
Wenn städtetechnisch Hamburg meine langjährige Beziehung ist, in der sich Platz findet für die kleinen und großen Sorgen des Alltags, und New York City meine unerreichte, ferne große Liebe, dann ist Berlin mein wunderbarer One-Night-Stand. Es prickelt schon in den Venen, wenn der ICE in die Stadt einfährt:
Spandau!
Charlottenburg!
Bahnhof Zoo!
Adrenalin schießt durch die Blutbahn, rosarote Wellen durchdringen das Gehirnzentrum, meine Gedanken vernebeln mit Glückshormonen - und ich möchte rote Rosen kaufen, Rosen verschenken, die Welt küssen und einen Penner umarmen. Wenn ich Berlin wieder verlasse, so tue ich das ohne Bedauern. Ich vermisse die Stadt nicht, sobald ich ihre Grenzen wieder verlassen habe. Aber ich bin sowas von gerne dort!!!
Berlin und ich – das hat eine lange Geschichte. Zum ersten Mal dort war ich nämlich von der Ostseite aus, noch zu Zeiten der DDR. Meine Eltern stammen beide aus Thüringen und sind kurz vor dem Mauerbau 1959 über die Grenze (übrigens auch in Berlin!). In meiner Kindheit und Jugend verbrachten wir mindestens einmal im Jahr drei Wochen auf dem Rennsteig, einem Gebirge in Thüringen. Das Dorf, aus dem mein Vater herkommt, hatte nur knapp 900 Einwohner, und jeder kannte jeden – bzw. war mit jedem auch irgendwie verwandt. Zusammen mit unseren vier etwa gleichaltrigen Cousinen verlebten meine Schwester und ich unbeschwerte Stunden im Wald, auf dem Berg, in der Hütte ohne Strom und Elektrizität, wir spielten stundenlang an Bachläufen, bauten Dämme und errichteten ganze Ortschaften in den Wäldern, bestehend aus Holz, Moos, Steinen und Gras, die so phantasievolle Namen wie „Fort Nougat“ trugen – geschuldet wohl den kistenweise von meinen Eltern herangeschleppten Süßigkeiten.
Wir tranken Brause und Club Cola aus Bierkästen, und ernährten uns vornehmlich von Thüringer Klößen, „Zammet“ (Kartoffelbrei) und „Schwämmbrüh“ (Pilzsuppe, Pilze natürlich selbst erlegt). Wir lasen die „Frösi“, kauften die Zauberbücher von Alexander Wolkow und schauten das Ost-Sandmännchen, bevor wir uns in den Stuben zur Nacht begaben. Später begaben wir uns nicht mehr zur Nacht, sondern gingen mit den Cousinen in die Dorfdisko (mit „k“!!), und betranken uns für wenige Ostpfennige am einheimischen Bier. Wir lauschten Karat und den Puhdys, und schmuggelten im Gegenzug Marius-Müller-Westernhagen-Platten für die Nachbarskinder über die Grenze.
Ich bin Jahrgang 1969, und spreche hier von der Zeit Mitte Siebziger – Mitte Achziger letzten Jahrhunderts, übrigens.... einmal, Ende der Siebziger muss das gewesen sein, musste mein Papa wegen einer Visumsangelegenheit nach Berlin, und nahm uns Kinder mit (man stelle sich vor – wenn man als Westdeutscher zu Besuch in Ostdeutschland war, brauchte man ein VISUM, welches schwerer zu erhalten war, als eines für die damalige Sowjetunion! Telefonieren von West nach Ost musste angemeldet werden und dauerte Stunden bis Tage, bis das Gespräch zustande kam...). Wir Kinde erlebten Berlin jedenfalls zum ersten Mal vom Osten aus.
Nie vergessen werde ich das Brandenburger Tor. Wir waren „Unter den Linden“ darauf zugegangen, und mussten kurz vorher anhalten. Direkt vor uns verlief die Berliner Mauer. Das Brandenburger Tor selbst war unvermauert, aber genau abgeschirmt und gesichert durch VoPos (Volkspolizisten), die stundenlang einfach so da standen, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Hinter dem Brandenburger Tor konnten wir die „Westler“ sehen, westliche Touristen, genauso befangen und fassungslos wie wir selbst, die uns vermeintlichen Ostlern zuwinkten... mehr konnte man nicht tun. Winken. Lächeln. Vertrautheit herstellen. Wir sind EIN Volk. Getrennt durch eine Mauer, getrennt durch Menschen, die eine Waffe tragen und nicht lächeln dürfen. Grotesk...
Meine Eltern nahmen uns Kinder dann ein paar Jahre später erneut mit nach Berlin, diesmal in den Westen. Mein Vater hatte Overmile-Tickets genug gesammelt, um die gesamte Family von Düsseldorf nach Berlin und auch wieder zurück zu fliegen... wir nächtigten im Interconti in der Nähe vom Kuh'damm, schauten uns abends die „Zauberflöte“ in der Oper an und sprachen nicht vom und dachten nicht an das Brandenburger Tor...
Beruflich war ich später häufig in Berlin. Ich reiste zumeist mit dem Berlinlinienbus an, und nächtigte für mein Buch in Schöneberg, und wenn ich filmtechnisch unterwegs war, hatten wir Karten für den ICE und übernachteten im DHM, dem Deutschen Historischen Museum in der Nähe des Berliner Doms. Noch später nächtigte ich des häufigeren auch in Charlottenburg... immer dann, wenn ein gewisser, kleiner, bayerischer Sänger beliebte, auch einmal ein Konzert in der Hauptstadt zu geben.
Gestern übernachtete ich weiter östlich. In einem Bezirk von Berlin, wo Ehm Welk und seine „Heiden von Kummerow“ (eines meiner Lieblingsbücher als Kind) keine Fremdwörter sind. Und fühlte trotz neuestem Komforts und einheitlichen Lebensmitteln doch immer noch einen Hauch von „Florena“ und von „Club Cola“ durch die Räume wehen, spürte den wunderbar ehrlichen Grad von Offenheit und Direktheit, den ich noch aus meiner Kindheit kannte... und gab ihn zurück. Nach dem Konzert saßen wir noch bis halb sechs Uhr morgens zusammen und hörten Musik von Silly, einer Kultband der ehemaligen DDR mit einer ganz unglaublichen Frontfrau, Tamara Danz. Ihre Texte machten es mir schwer, Schlaf zu finden, beschäftigten sich einige davon doch sehr intensiv mit der - heutigen – Vergangenheit unseres Landes, die in ihrer noch vor zwanzig Jahren geteilten Form ja auch meine eigene Vergangenheit war... und ein Text blickte auch noch über den Tellerrand, traf für mich ganz genau den Zustand von BRD und DDR kurz nach der „Wende“.
Hier mal der Liedtext:

Das Traumpaar des Jahrhunderts
Die Schlampe und der Held
tanzen mit großer Geste
auf dem Parkett der Welt

Die feuerroten Haare
hat man ihr schwarz gemacht
ich hab den blassen Schimmer
die wachsen wieder nach

Sie schwebt verwirrt in Düften
in Lichtern bunt und grell
und er versäuft in aller Ruh
die Mitgift und ihr Fell

Und wenn es ihr zu eng wird
im sündhaft teuren Kleid
sagt er: Sei still und schäm dich
für deine Vergangenheit

Die Suppe ist dünn
und das Bett nicht sehr breit
der Hunger kommt beim Essen

Ich habe gestern Abend zum ersten Mal „Jazz meets Blues - wenn zwei sich verlieben“ genossen. Daniel hat das Potenzial, sowohl Jazz als auch Blues zu interpretieren (wenn er noch ein wenig an seiner englischen Aussprache arbeitet... ). Ich fand das Konzert ganz wunderbar, konnte Daniels gute Laune spüren und seine Freude daran, auf der Bühne zu stehen und mit seinem Publikum in „Interaktion zu stehen“, besser gesagt: zu spielen. Vollblutentertainer, der er meiner Meinung nach ist, braucht er nur einen erhobenen Zeigefinger, um sein Publikum nach „seiner Pfeife“ tanzen zu lassen. Ich tanzte begeistert mit. Sehr, sehr begeistert!
Ich finde die Idee großartig, Jazz und Blues zu kombinieren. Zwei auf den ersten Blick komplett verschiedene Stilrichtungen, auf einen sehr charismatisch-charakteristischen Interpreten („Sänger“) ausgerichtet, passen auf einmal ganz wunderbar zusammen. Auf den ersten Blick. Den „One-Night-Stand-Blick“, den ich auch so gern habe, wenn ich nach Berlin komme. Gestern Nacht kam mir beim Reflektieren noch ein anderer Titel kurzzeitig in den Sinn: „East meets West – wenn zwei sich verlieben“, und dann dachte ich noch einmal über den obigen Songtext von Silly nach... und überlegte und grübelte, ob denn „Deutschland-Ost“ und „Deutschland-West“ immer noch verliebt sind, ob die Liebe gekommen ist mit der Zeit, oder ob die Mauer in den Köpfen hüben wie drüben nicht sogar noch höher ist, als es damals die tatsächliche Mauer war.
Im Bus vorhin nach Hause hatte ich geschlagene drei Stunden und zehn Minuten ohne Zigarettenpause lang Zeit, darüber nachzudenken, was für mich in diesen 24 Stunden Berlin am Ausschlaggebendsten war von allen Gedanken und Gefühlen, die ich durchlebte. Ich kam nach Hause, las kurz im Forum nach, und fand Peter Pans wundervollen Brief an Daniel.... diese Stelle hier hat mich ganz besonders berührt:

Zitat:
Irgendwie hast Du mit Deinem Gesang tief in mir etwas geweckt, von dem ich glaubte, es längst verloren zu haben: Die Fähigkeit, sich verlieben zu können! Die Songs der "Jazz meets Blues Tour" beinhalten Romantik und heisse Leidenschaft, sie sind verführerisch und lösen ein Prickeln auf der Haut aus. Es war, als würde die Luft im Konzertsaal vor Spannung und Energie regelrecht knistern. Du beleuchtest die Liebe diesmal weniger von der tragischen, traurigen Seite, sondern beziehst Dich mehr auf das Hier und Jetzt, auf die Gegenwartsliebe. In den Sings wird nicht Vergangenem hinterhergetrauert, Du feierst die Liebe und das Verliebtsein an sich. Als jemand, der frisch verliebt ist, sieht man die Welt mit vollkommen anderen Augen, man fühlt sich dann oft so, als könne man das Unmögliche plötzlich wahr machen und im Handumdrehen Berge versetzen. Das ist unglaublich...

Gestern schon auf der ASP im Golgatha hatte ich von Bettina (die über ihren Sohn sprach) ähnliche Gedanken vernommen über die Macht der Jugendlichen, die, noch weitestgehend ungeformt, die Kraft in sich tragen, einer Veränderung den nötigen Respekt zu zollen, sie zu tragen, zu beeinflussen, Und daraus die Kraft zu schöpfen, sich selbst genau dieser Veränderung einfach hinzugeben.
Nochmal aus Peters Brief:

Zitat:
Ich muss mir nicht ständig alles erst hundertfach überlegen, im Gegenteil, es kann viel befreiender und lohnenswerter sein, wenn ich mich einfach völlig fallen lasse, ohne großartig darüber nachzudenken, was das für Folgen haben könnte. Ich möchte es geschehen lassen, ohne Angst zu habe
n.

Peter hat viel Kraft dafür aus dem gestrigen Konzert gezogen. Ich habe ihn später noch tanzen gesehen, auf der ASP, wir waren im Begriff zu gehen, und eigentlich hätte ich mich noch gern von ihm verabschiedet, aber ich fand das Bild der tanzenden, glücklichen jungen Menschen vor uns zu schön, um es durch Intervention zu stören... aber in Gedanken schicke ich heute noch eine liebevolle Umarmung hinterher.
Wir haben 1989 auch getanzt, als die Mauer fiel. Als sich Deutschland-Ost und Deutschland-West (wieder?) ineinander verliebten, als die Grenzen auf einmal keine mehr waren. Wir waren trunken von Verbundenheit, übermächtigt von der Geschichte, die einen „eisernen Vorhang“ mit einem Hüsteln einfach so wegputzte, wir waren glücklich, vereint und alles war gut. Der „STERN“ beschrieb in einer Zukunftsversion (Ausgabe irgendwann 1989) zwei gleichberechtigte deutsche Staaten, geführt von Oskar Lafontaine (West) und Lothar de Maizière (Ost), die zehn Jahre nach den Ereignissen vom November 1989 die beiden deutschen Staaten zusammenführen. Dies ist nicht passiert. Stattdessen hat, wie so oft in der Geschichte weltweit, der schnöde Mammon Regie geführt: „Kommt die D-Mark, bleiben wir – kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr“.
Im Anschluss haben Helmut Kohl und seine CDU die Wahlen gewonnen. Die DDR wurde übernommen und eingegeliedert (wusstet Ihr, dass es bereits Jahrzehnte vor der Wiedervereinigung bereits Pläne gab für die Wiedervereinigung, die soweit führten, dass sogar die Autokennzeichen eingeplant waren?). Ich selbst habe vor zwei Jahren Lothar de Maizière persönlich kennen lernen dürfen, im Rahmen des Petersburger Dialogs in Dresden. Und war begeistert von seinem Feingeist, und seiner zwar sehr zurückhaltend- feinen, nichtsdestotrotz aber sehr charismatischen Erscheinung. Dieser Mann ist zu Wende-Zeiten eindeutig verheizt worden...
In Gedanken bin ich immer noch bei gestern Abend. Zweite Konzerthälfte. Daniel singt. Völlig losgelöst. Völlig begeistert. Daniel singt von Verliebtsein, von Sex, von Romantik – aber vor allem singt er davon, wie wichtig es für ihn ist, seinen eigenen Weg zu gehen. My Way. Als der diesen Song in der Zugabe singt, fasst er sich kurz an die Brust: Es war MEIN Weg. MEIN Weg ist wichtig, nicht das, was andere von mir denken. Er gibt seinen Zuschauern und Zuhörern erneut sein Versprechen: Ich tue das, was ICH denke, was für mich wichtig ist. Egal, wie widrig die Umstände sind. Ich glaube an mich – und an das, was ich tue.
Der Erfolg gestern in der Berliner Columbia-Halle gibt Daniel Recht.
Ich stand letzte Reihe, erste Hälfte des Konzerts ganz links (von Dir aus gesehen rechts, lieber Daniel!), zweite Hälfte des Konzerts ganz hinten vor den Ausgängen. Für meine nächsten, leider berlinfreien, Wochen nehme ich mir etwas von Dir mit. Ich bin so frei. Dein Motto „wenn zwei sich verlieben“ nehme ich mit und übertrage es für mich nach „Deutschland“. Und ich bin ganz sicher, dass „Deutschland“ für mich zwar auch in Zukunft „östlich“ und „westlich“ eingefärbte Erinnerungen und Emotionen bergen wird – ich diese aber ab jetzt viel lieber im Zusammenhang sehen will, und auch so empfinden kann. Gruppe


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