23.11.03 Berlin, Columbiahalle
Bericht von JIB
Mensch Leute, bin eben zurück aus Berlin und völlig groggy; Heimfahrt war doch anstrengender als gedacht und ich werde auch jetzt nicht mehr in der Lage sein, noch einen grossartigen Bericht zu schreiben.
Nur kurz schonmal zusammengefasst: Es war das bisher beste Konzert, was ich von und mit Daniel erlebt habe und ich bin einfach nur gestäärbt! Ohnmacht
Bis auf den chaotischen und beinahe selbstmörderischen Einlass stimmte einfach alles: Das stundenlange Warten war noch nie so lustig und schmusig rot bin ; die Halle war so gut wie voll; die Stimmung schon vor Konzertbeginn einfach grossartig; dann wir einen Platz in der ersten Reihe genau in der Mitte der Bühne (nochmal Ohnmacht ) und Daniel super gut drauf; sowohl, was die Stimme betrifft, die Show und auch seine Laune war hinsichtlich der guten Stimmung im Publikum einfach grandios. Und ich bin feddich mit der Welt; ich glaube, ich bin doch zu alt für sowas :-D .
Hat schon jemand vom Konzi berichtet?! "Stand by me" wurde diesmal benutzt, um klarzustellen, dass die Bildzeitung Müll geschrieben hat; Daniel hat NICHT über die DSDS Kandidaten gelästert und er erzählte, er hätte den Journalisten angerufen, um diese Lüge zu hinterfragen. Doch der Journalist hätte gesagt, "Daniel, dieses Geschäft besteht aus Lügen", doch Daniel hat fast noch nie gelogen und er möchte es auch weiterhin nicht tun (so in der Art erzählte Daniel das).
Daniel war sehr viel am lachen und winken, man merkte ihm an, dass er Spass hatte und sich an der guten Laune des Publikums erfreute; sogar die Band applaudierte uns nach dem Ende der Show Daumen rauf Ich bin ja soooo schnell eigentlich nicht am Wasser gebaut, aber diesmal hatte auch ich bei BOTW und My Way Pische in den Augen. Besonders MY Way hat Daniel deismal sowas von ausdrucksvoll gesungen; ich weiss nicht, ob dabei vor Rührung Steffen in meinem Arm hing oder ich in seinem, hach, es war einfach toll Engel 2 .
Daniel hat auch wieder mit dem Publikum gespielt; hat seine erotisch lasziven Bewegungen und Blicke geschmissen um im nächsten Moment wieder dieses schlmische "ha, ich hab euch"-Grinsen aufzusetzen. Einmal zog Daniel seine Hose schon bedächtig langsam und verdächtig ein Stück nach unten und ich flehte innerlich nur "nein, bitte nicht", denn wie sollte ich das genau 50 cm vor Daniel überleben?! Schock Er schien mich erhört zu haben, puh... die Hose blieb oben.
Dafür bekam ich später bei "Heartbreaker"ein ach so süsses Lächeln und Winken ab, was mich so stääärben liess, dass ich zu doof war, zurückzuwinke und einfach nur gegrinst habe wie ein Honigkuchenpferd rot bin
Steffen, der seitlich von mir am abstäärben war, kam auch auf seine Kosten, denn bei "Heartbeat" sang Daniel sein "do you want to play a game" eindeutig nur für unseren Schnulli und blickte ihm dabei direkt in die Augen! Engel 2
Bei "Proud Mary" kam Daniel wieder die Bühne runter und schnurstracks auf uns Nordlichter zu und gab jeder einzelnen von uns freudestrahlend die Hand Ohnmacht ; Daniels Hand war so schweiss-glitschig (meine aber sicher auch :-D ), dass wir irgendwie aneinanervorbeiflutschten und lachend nochmal "richtig" zupackten, ach herrjeh.. (schon wieder Ohnmacht ).
Dann ging Daniel weiter, um anderen Faniels die Hand zu geben und seine Räkel-Show auf den Kamera-Podesten zu absolvieren. ach so, auch hier: Ohnmacht
Daniel war eh während des ganzen Konzertes schweissgebadet, er hat sich total verausgabt und teilweise spritze sein Schweiss runter zu uns; wir haben sozusagen in seinem Schweiss geduscht! = Ohnmacht :-D
So, nun habe ich im Grunde doch schon meinen Bericht geschrieben; ich könnte noch beibleiben, denn trotz einiger Blessuren, die davongetragen habe, war es wie gesagt das beste Konzi überhaupt. Und all die Faniels vorher und nacher zu treffen war einfach nur Gruppe Gruppe .
Dickes Bussi an Steffen ;-) , sollte er hier noch lesen; obwohl du Schlawiner uns ja angesponnen hast; du weisst, was ich meine!
Mensch, ich sitze immer noch hier; stinke immer noch wie Püh und habe mich mal schnell durch den Thread gekämpft.
Einige Fragen gibts noch zu beantworten:
1) Die Hose! Daniels "Hosenstall" beim ersten Outfit stand offen; schon, als mit "Tragedy" loslegte. *jajaja* Er wird sich sicher gewundert haben, warum plötzlich soviele Finger auf seinen Schritt gezeigt und gefuchtelt haben :-D . Bei "I don't want to live another life" ist Daniel ja kurz hinter der Bühne, um dann durch diesen Papier"vorhang" wieder durchzuhüppen und wir fragten uns alle: Kommt er offen oder geschlossen zurück? Der Reissverschluss war dann zu! Hand auf
2) Faniel-Hymne wurde häufig angestimmt vor der Tür und auch kurz drinnen, kurz bevor Daniel kam, aber ich denke mal, Daniel wirds nicht mitbekommen haben.
3) Nachdem der Philip von der Bühne verschwand, verschwand auch meine Verbindung nach aussen; mein E-PLus wählte sich nicht mehr ein und von daher konnte ich auch niemanden anrufen, sorry! Ihr habt neue Chancen in Hannoever, Hamburg und Wolfsburg! :-D
(OMG, sollten wir da auch wieder vorne stehen, bekommt der arme Daniel einen Flash, wenn der uns schon wieder sieht rot bin )
4) Mein Fotodings wurde auch weggenommen, als ich dem schlauerweise dem einen netten Fotografen in die Hand gedrückt habe (der wollte damit mich fotografieren, aber er sollte mir doch ein oder zwei Pics von Daniel machen, weil ich ja nicht durfte; dieser Dussel.. also den Fotografen meine ich..); bevor der aber loslegen konte, hatte schon "schnapp" ein Ordner das Ding beschlagnahmt heulen . Und mein Feuerzeug habe ich vor lauter Gestäärbtheit bei Daniels Winker bei "Heartbreaker" auch noch zerlegt; hm.. also kein guter Abend, was die Technik angeht.
5) Bonny ist nur noch als leblose Hülle unter uns; ich werde demnächst rumgehen und Spenden für einen Kranz einsammeln :-D . Ich selbst bin natürlich nicht gestäärbt, ich sehe sowas ja immer ganz locker, wie ihr wisst Daniel Angel (aargh, oder besser doch Massengrab?!)
6) und jetzt ist Schluss!
Bericht von Bettina
Von diesem Wochenende, den Menschen miteinander und der Liebe!
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Unser Sohn Jascha fragt gerade: „Von was redet Ihr?“ und ich antworte, ohne zu überlegen: „Von diesem Wochenende, den Menschen miteinander und der Liebe!“ und weiß, dass ich nun den Einstieg in meinen Bericht gefunden habe. Denn dieser Bericht kann nicht aufs Konzert oder auf Einzelheiten von Daniel beschränkt werden, er handelt vom Leben überhaupt, von den Menschen unter- und miteinander, von der Liebe....
Was ist Liebe? ...Liebe kann nicht festgehalten, besessen werden, Liebe fließt, das Leben fließt. Dabei unterstützt uns unser Gesellschaftssystem überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. So etwas ist uneffektiv, so etwas ist geradezu gefährlich und bedrohlich. So etwas wird uns nicht gelehrt und ist nicht erwünscht. Das sehen wir schon daran, wie die Welt mit Daniel umgeht, an den vielen Steinen, die man Daniel in den Weg legt.
Als ich heute morgen meditieren wollte, flossen Bilder an mir vorbei, Bilder von diesem wunderschönen Wochenende. Es ist, als hätte Daniel uns die Erlaubnis gegeben, alles fließen zu lassen, zu sein, zu leben....Ich sehe , sich anfangs fremde, Menschen mit Weihnachtsmützen gackern und lachen, in einem Raum zusammen, bemüht, alle auf ein Foto zu bekommen, alles rutscht durcheinander, formiert sich eifrig hier und dahin, Geschirr wird verrückt , Kommandos erteilt, mitten im Zimmer seh ich DSS und Bird sitzen, genau in der Mitte, ihre Teller werden weggerückt, alles wuselt um sie herum, sie sitzen ganz ruhig und ungestört, wie unter einer Glaskuppel, vollkommen mit sich und losgelöst vom Treiben um sie herum, schwingen so tief auf einer gemeinsamen Ebene, so tief, dass das Drumherum nicht stören kann.
Ich seh Tanzende, Flirtende, Steffen , der junge Bengel mit viel älteren Frauen, auch das ungewöhnlich, aber stimmig an diesem Abend...ich seh Menschen sich in den Armen liegen und trösten, weinen, streicheln.
Ich seh Menschen zusammen lachen, schreiben, forumulieren, sich freuen , wie kleine Kinder, albern sein.
Ich seh Menschen zusammen singen und kreischen, sich selbstverständlich trösten, sich benehmen, als wäre der /die anderen sehr enge, geliebte Vertraute...
Mein GG ist heute beunruhigt, wie stark meine Liebe zu Daniel ist. Er las eben noch mal meine Berichte und sagte, mein Herz sei so sehr zu spüren. Das stimmt, aber das bezieht sich nicht nur auf Daniel. Es bezieht sich auch auf die Faniels. Mir liefen eben die Tränen, als ich ihm erzählte, was Daniel einmal bei „stand by me“ gesagt hatte, nämlich, dass er wünschte, warum nicht auch mal jemand sagen könnte: “Du hast Deine Arbeit wirklich gut gemacht. Ich liebe Dich! Sagen wir doch öfter mal: Ich liebe Dich!“ und ich erzählte, dass JashaMum auf einem Parkplatz im Regen in der Nacht, frierend und nass und vollkommen glücklich da stand und aus vollster Kehle in die Nacht schrie: „Daniel! Ich liebe Dich!“. Und schon damals, beim Lesen, wurde mir heiss und kalt und jetzt, als ich meinem GG das erzähle, da weine ich , weil ich diese Liebe als etwas großes, schönes und wunderbares empfinde, als etwas Größeres, als Liebe zwischen und auf zwei Menschen beschränkt. Ich empfinde diese Liebe als umfassender, als etwas, das größer wird, je mehr daran teilhaben, als etwas, das wächst, je mehr man teilt. Mir wurde so oft und innig gedankt an diesem Wochenende, aber ich fühl mich gar nicht so, als hätte ich soviel gegeben, sondern eher, als hätte ich unendlich viel bekommen...Das Teilen unserer Wohnung, intimer Nähe war einfach bereichernd und kein Opfer.
Was dagegen quälend war, war diese BZ-Ausschreibung mit der Ankündigung, eventuell dürfe Carlos noch persönlich Daniel den Daniel-Weihnachtsengel übergeben. Dafür malte, rahmte und mühte sich Carlos noch mal, kam dann früh zur Halle, lief einen langen Weg zur U-Bahn, wartete dort ne halbe Stunde völlig genervt mit zig anderen Gewinnern. Die Verantwortliche betonte noch mal, dass man vor Ort sehen werde, ob Carlos noch kurz dem Daniel das Bild geben könne. Alle wieder zurück zur Halle, davor aufwendiges Foto mit der Ankündigung, dass es morgen in der Zeitung stehen würde. Dann die Aufforderung, Carlos soll den Engel in einen Bottich tun, indem alle Geschenke gesammelt wurden. Er fing an zu weinen. Das Zeitungsteam wusste von Anfang an, dass nur die beiden Gewinner-Mädchen zu Daniel dürfen. Carlos klammerte untröstlich an meinem Bein: „Das ist so ungerecht und gemein!“ meinte er....Da kommt eines der Gewinner-Mädchen und bietet an, das Engelbild dem Daniel in die Hand zu drücken. Das machen wir. Schweren Herzens gibt er das Bild aus der Hand. Ich sage ihm, dass ganz bestimmt Daniel den Engel bekommen wird. Wir treffen Regenbogen mit ihrer Tochter und der Kiste, die sie, wie sie hofft , noch durch rainbows Vermittlung persönlich übergeben darf. „Warte doch mit uns, vielleicht könnte auch Carlos noch mit dem Engel mit rein?“ schlägt Regenbogen vor. Ich zögere und spüre die Versuchung, auch das noch zu probieren, weil Carlos immer noch traurig an meinem Bein klammert. Dann wird mir plötzlich in dieser Menschenmasse meine Unruhe, mein Kummer bewusst. Heute, an diesem schönen Feiertag sollte doch die Freude überwiegen, aber das ist im Moment nicht so. Und mir wird klar, dass ich „haben“will...Sonderbehandlung für mein Kind, dass ich bekommen will, auch wenn’s für mein Kind ist. Hätte ich ihm gar nicht den Zeitungsartikel vorgelesen und ihm Hoffnungen gemacht, wäre er jetzt nicht in dieser traurigen Lage ! Ich schaue mich um, nach oben und sehe meine Lieben, meine Faniel-Meute, die mit mir seit vielen Stunden vor der Tür gewartet und sie singen, immer wieder und unermüdlich: „We are the faniels....“ und ich sage zu der wartenden Regenbogen entschieden : „Nein, ich geh jetzt. Ich geh zurück. Ich bleib hier nicht länger und geh zu meinen Leuten.“ Carlos guckt mich fragend an und ich sage ihm: „Carlos, wir gehen dahin, wo es lustig ist, zu Detlef und den anderen, dort oben, wo sie singen und tanzen, tanzend und singend stundenlang warten...Dafür sind wir hier!“ Carlos auf dem Arm mach ich mich auf diesen schwierigen Weg zu ihnen. Und ich sage ihm: „Ich weiss, dass Daniel Deinen Engel bekommen wird und auch wenn Du nicht dabei warst, ist das doch die Hauptsache. Daniel weiss nun, dass er für uns ein Engel ist!“ Und Carlos nickt und lacht, als wir uns zu den anderen quetschen. Und ich lache erleichtert auf, als ich spüre, wie ich das loslassen kann. (Heute ist übrigens nicht mal das angekündigte Bild in der BZ. Und ich schwöre, dass ich nie mehr meinem Kind von so einem „Wettbewerb“ erzählen oder daran teilhaben lassen werde.) Hier wollten wir etwas haben und das endete schmerzlich. Mit dem Teilen unserer Wohnung und Ausrichten der Party aber, gaben wir etwas, und das endete sehr erfüllend und bereichernd.
Den Einlass unter Lebensgefahr habe ich schon beschrieben. Dann waren wir drin. Aber es wurde so voll und eng, dass Carlos nicht bei mir bleiben konnte und nach hinten zu Papa ging. Dort saß er größtenteils auf seinen Schultern und erzählte mir gleich am Ende des Konzerts, dass alles gut sei! Es hat ihm ganz toll gefallen und Daniel hat ihm zu gewinkt, er hat auch gewunken und dann hat Daniel wieder zurück gewunken. Damit war er glücklich und zufrieden.
Das Konzert für mich, vorne zwischen meinen Lieben, war so sehr schön für mich, weil wir über die Zeit schon so zusammen gewachsen waren. Überall um mich herum die liebgewonnen Faniels, wir schwenkten im Gleichklang die Arme über dem Kopf und hielten uns dabei selbstverständlich an den Händen. Ich fühlte diese starke Verbundenheit. Ich sagte zu Anderle: Wenn ich eines Tages sterbe und mein Leben als Film an mir vorbei zieht, dann wird sicherlich diese Szene meines Lebens darin enthalten sein.
Eine sagt, vielleicht ists auch das Baumritual gewesen und Daniel hat dieses starke Band gespürt, das Fliessen, die Liebe...wer weiß?
Bei „stand by me“ erzählt er von den Lügen der Presse und ich weiß (grad wieder schmerzlich erfahren), wie recht er hat. Und er sagt, dass er meist die Wahrheit sagt und dass das im Showgeschäft nicht grad willkommen ist. Und ich weiss auch, wie schmerzlich und schwierig das sein kann und wie viel Konflikte aus so einem Verhalten entstehen können. Und als er sagt: „Und das ist mir scheißegal! Ich möchte berühmt sein, nicht, weil ich so gut lügen kann, ich möchte berühmt sein, weil ich die Menschen zum Lachen bringe!“ , da jubeln wir ihm natürlich zu und auch ich möchte das, lieben statt lügen!. Und Daniel erzählt weiter von einem kleinen Jungen, der ihm am Flughafen ein Herz geschenkt hat. Und er dachte: „Ah, ein Herz ist schon mal gut! Und darauf stand: Bleib wie Du bist! Und das ist ein schönes Geschenk.“ Und plötzlich weiß ich ganz gewiss, dass Daniel die Engel-Botschaft bekommen wird oder sogar schon hat. Und das ist das wirklich Wichtige, nicht die Resonanz, sondern die Gabe an sich. Und ich fühl mich unglaublich froh und richtig, dass ich nicht mit allen Mitteln versucht habe, noch mit Carlos Backstage zu kommen.
Bei „bridge over troubled water“ sagt er: „Dieses Lied handelt von der Treue. Und es ist ein Lied für Euch! Denn wenn es auf dieser Welt treue Fans gibt, dann seid ihr das!“ Und mir rieselt ein Schauer über den Rücken und die Verbundenheit mit allem könnte größer nicht sein. Und er sagt weiter: „Wenn Ihr den Text versteht, dann wisst ihr auch , warum. Allerdings ist das Lied auf englisch. Ihr müsst also in der Schule gut auf gepasst haben.“ Und so singt er uns vom Tränentrocknen und von der Hoffnung und Zeiten voller Dunkelheit und Schmerz und der Brücke über diesen Schmerz, übers aufgewühlte Wasser. Und wieder halten wir uns an den über den Kopf gereckten Händen. In der Umziehpause dann klappt Anderle völlig überwältigt neben mir zusammen und Strandläufer an meiner anderen Seite kauert sich auch runter zu ihr. Und beide schlingen in der wogenden Masse hunderter Menschen auf dem Fußboden hockend die Arme um einander und ich lege eine Hand auf Anderles Schultern und die andere auf Strandläufers. Ein Security-Typ schiesst nach vorn zu uns „Probleme? Soll ich sie rausziehen?“ Und ich lächle ihn unter Tränen an und sage: „Nein, nein! Alles in Ordnung, sie weinen nur ein Weilchen. Ist alles ok!“ und er sieht mich an wie eine Erscheinung, aber lächelt auch!
An diesem Abend ist natürlich auch wieder viel Eros lebendig. Daniel reizt immer mehr aus, spielt mit seinem Hosenbund, Hemden, dem Stock, dem Mikrophon...sowieso mit seinen Blicken und am schönsten dann immer wieder das jungenhafte, strahlende Lächeln, wenn er sich so freut über unsere Reaktionen. Hier fließen Eros und Herz für mich zusammen.
My Way ist wirklich ein ergreifender Schluss und er sagt, fast wütend, mittendrin: „Ich bin nicht verrückt, ich bin nicht dumm, ich bin nicht schwul, ich bin nicht blöd. Ich bin Daniel Küblböck!“ Und diese wütende Unbedingtheit braucht er, um immer wieder über die vielen Steine zu klettern, die ihm in den Weg gelegt werden, um alles Ablehnende aushalten zu können und seiner Wahrheit treu zu bleiben. Er schlägt sich enthusiastisch mit der Faust aufs Herz, als würde er stolz wie ein Indianer seine Treue zu sich selbst besiegeln!
Als das Licht angeht, sehe ich in viele weinende, aus der Fassung geratene Gesichter. Die Tränen brechen manch kunstvolles Make up auf , und ich finde jedes Gesicht so viel schöner ,als vorher...Selbst komme ich jetzt nicht zum Weinen, weil Carlos auf mich zustürmt. Er springt mir in die Arme und ich halte mich an ihm fest.
Dieser Abend ist so voller Gefühle, Emotionen, Tiefe....überwältigend. Ich verfrachte Carlos ins Auto und wir Faniels sitzen mit lange total trockener Kehle beim Griechen, der mit diesem Fanielansturm völlig überfordert ist. Ich bin wirklich fertig und einfach randvoll. Mit meiner so sehr vertrauten Weiberclique treten wir den Heimweg an, so sehr gestääärbt, dass wir nicht mal nen Fahrschein ziehen.
Heute ist dann wirklich kollektives Weinen angesagt. Ich weiß noch gar nicht, wie und warum...mein Weinen ist auch teils von glucksendem Lachen begleitet. Wir fühlen uns alle ein bisschen sehr irre, oder sind wir nicht alle ein bisschen Kübi? Judit meinte, der Abschied fällt so schwer, weil’s hier bei mir nicht perfekt ist. Wäre das hier eine Designerwohnung mit einem Designer-GG, dann würde sie sagen: „Ja, scheee, das wars und tschüss!“ aber so wäre es hier so geborgen und warm und wahr und das freut mich jetzt sehr, weil ich ICH war und hier weder groß geputzt, noch mich angestrengt hatte oder so. Anderle sitzt auf dem Küchenboden und stöhnt „Oh Gott“, und dabei presst sie sich eine Kuschelmaus der Kinder an die Backe, die ich ihr am Ende einfach schenken muss, “ Huch, mit was kuschle ich denn da überhaupt?“ Wir lassen wirklich den Tränen freien Lauf und jede von uns fürchtet sich ein wenig, zurück zu gehen in einen anderen space. Ich möchte sie alle auch nicht gehen lassen. Aber das ist ja immer so im Leben...Das Schöne will man behalten, festhalten und das geht eben nicht mit der Liebe. Sie ist immer da, wo nicht festgehalten wird. Die Sorge kommt auf, wie wir diese Nähe, Tiefe, Verbundenheit, dieses FLIESSEN mit in unsern Alltag nehmen können. Die feuchten Augen blitzen in tapferen Gesichtern. Ich fühle mich gerührt, wie tapfer wir alle unsere Jobs und Pflichten erfüllen, durchhalten, aushalten, tragen. Aber können wir nicht eine „bridge over troubled water „sein, für einander, so wie wirs doch längst für Daniel sind und Daniel für uns. Ich habe eine Mozartkugel aus Österreich im Mund, eine Weihnachtsmütze neben mir auf der Bank, alte Fahrscheine auf dem Tisch.....
...und mit einem verträumten Blick auf den Steinkreis um meinen alten Wunschbaum erinnere ich mich daran, was ich selbst gesagt habe: Die Steine sind Symbole der Zeitlosigkeit, der Baum die Verbindung zwischen Himmel und Erde, der Kreis ist Symbol für die Unendlichkeit. Nun liegen unten so viele Steine im Kreis , aus verschiedenen Teilen Deutschlands, Österreichs, zusammengefügt von vielen Menschen, sich an den Händen haltend, das gleiche wünschend: Dass immer die Freude überwiegen würde für uns und natürlich für Daniel.
Das ist die „bridge over troubled water“ : stabil, zeitlos und tragfähig. So, wie es Daniels Freundin Michaela mal gesagt hat, Verbundenheit und Liebe sind räumlich und zeitlich nicht gebunden, sind grenzenlos und beständig.
Seid alle ganz fest umarmt, Bettina
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